Die Befreiung der Sonder- und Sippenhäftlinge in Südtirol

Dramatische Odyssee von 141 prominenten KZ-Häftlingen aus 18 Nationen Europas

Kurz vor Kriegsende transportierte die SS wichtige politische Häftlinge von Dachau nach Südtirol. Unter ihnen waren Martin Niemöller, Kurt von Schuschnigg, Fey von Hassell, Sigismund Payne Best, Franz Halder, Isa Vermehren, Fritz Thyssen, Léon Blum und weitere Minister, Staatsoberhäupter und Offiziere. Es waren Frauen und Kinder dabei, die zu den Familien Goerdelers, Stauffenbergs, Hofackers und anderer inzwischen hingerichteter Beteiligter des Attentats am 20. Juli gehörten und in Sippenhaft waren. In den Dolomiten erlangten die 141 SS-Geiseln aus 18 Nationen Europas auf abenteuerliche Weise ihre Freiheit.


VON PETER KOBLANK (2006)

Chronik
Dokumente
Liste der befreiten Häftlinge
Literatur
Film
Fußnoten

Chronik

Dies ist die Chronik der Ereignisse, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs abspielten.

Dienstag, 17. April 1945
Dienstag, 24. April 1945
Donnerstag, 26. April 1945

Als die amerikanischen Truppen im April 1945 immer näher auf München rückten, wurden die Sonder- und Sippenhäftlinge, die man teilweise erst kurz zuvor aus anderen Lagern in das KZ Dachau verlegt hatte, von dort nach Süden verlegt. In drei Transporten am 17. April, am 24. April und am 26. April von Dachau ging es zunächst über Rosenheim und Kufstein in das Lager Reichenau in Innsbruck.

Für den Transport war SS-Obersturmführer Edgar Stiller zuständig. Unter den hunderteinundvierzig Sonder- und Sippenhäftlingen waren fünfundsechzig Deutsche (46%), die anderen stammten aus siebzehn weiteren europäischen Nationen.

Es ist nicht bewiesen, aber denkbar, dass Ernst Kaltenbrunner die prominenten Häftlinge in der Alpenfestung, dem angeblich allerletzten Rückzugsgebiet, als Geiseln verwenden wollte. Vielleicht sollte das Angebot ihrer Freilassung als Köder für Friedensverhandlungen mit den westlichen Alliierten dienen.

Da im Lager Reichenau keinerlei Vorbereitungen für die Unterbringung der Häftlinge getroffen waren und diese unter schlechtesten Bedingungen im allgemeinen Lager untergebracht werden mussten, suchte Stiller nach einer Alternative. Von der Tiroler Gauleitung erhielt er schließlich die Mitteilung, in Südtirol sei im Pustertal bei der Ortschaft Niederdorf ein normalerweise zu dieser Jahreszeit noch geschlossenes Alpenhotel frei.

Südtirol gehörte seit Ende des Ersten Weltkriegs zu Italien. Nach dem deutschen Einmarsch in Italien kam Südtirol im September 1943 als Teil der zusammen mit den italienischen Provinzen Trentino und Belluno gebildeten Operationszone Alpenvorland bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wieder unter deutsche Herrschaft. Die Zivilverwaltung dieser Operationszone wurde vom Obersten Kommissar Franz Hofer, dem Reichsstatthalter und Gauleiter von Tirol-Vorarlberg, in Personalunion geleitet.

Freitag, 27. April 1945

SS-Untersturmführer Bader

Dieser Mann war Mitglied eines Exekutionstrupps der Gestapo und verbrachte sein Leben damit, von einem KZ zum anderen zu reisen, wie ein Schädlingsbekämpfer bei der Vertilgung von Ratten. Wir erkannten alle, dass die Tatsache, dass ein solcher Mann ausgewählt worden war, uns zu bewachen, nicht besonders Gutes verhieß.

Sigismund Payne Best

Ein echter Proto- und Plakattyp seiner Gattung: schlank stand er auf geraden, langen Beinen, mit schmalen Hüften und breiten Schultern. Sein Gesicht war dunkelbraun gebrannt mit einem mächtigen Kinn, zwei scharfe Falten um den geraden Mund. Der Ausdruck seines Gesichtes war nicht angenehm: die Sturheit, die in ihm lag, das spürte man, konnte tödlich sein.

Isa Vermehren

Er war bekannt als Führer von Spezialkommandos zur Liquidierung unerwünschter Häftlinge.

Josef Müller

Obwohl er einen niedrigeren Rang als Stiller hatte, war er mit mehr Autorität ausgestattet. In SS-Begrifflichkeit hieß dies, dass er ein professioneller Killer war, der Liquidationsbefehle ohne Fragen ausführte.

Bertram Arthur "Jimmy" James

Er sagte mir, er habe den Auftrag, die Häftlinge nach Pragser Wildsee zu bringen. Auf weiteres Befragen gab er zu, dass sein Auftrag erledigt sei, "wenn die Gefangenen gestorben seien."

Wichard von Alvensleben

Nächtliches Gespräch

"Nun, Fritz", sagte ich, "wir haben gerade eben Brüderschaft getrunken, sicherlich haben Sie nicht vor, mitzumachen, wenn ich umgebracht werde."

"Ja, Herr Best - aber was kann ich tun? Sie alle werden morgen in ein Hotel in die Berge gebracht, das in Brand gesteckt wird, nachdem Sie alle erschossen worden sind. Ich mag das überhaupt nicht. Ich weiß, wie das ist, wenn man Leute mit diesen Maschinenpistolen erschießt, die Hälfte ist nicht richtig tot - die Kugeln sind zu klein und Du kannst nicht richtig zielen - daher werden eine Menge Leute nicht tot sein, wenn wir das Gebäude in Brand setzen."

Er dachte eine Weile gründlich nach und fuhr fort: "Herr Best, Sie sind mein Freund. Ich sage Ihnen jetzt, was wir tun werden. Ich werde Ihnen ein Zeichen geben, bevor man zu schießen anfängt, und Sie kommen und stellen sich in meine Nähe, sodass ich Ihnen einen Genickschuss geben kann. Das ist die beste Art zu sterben, Sie werden nichts davon mitbekommen. Ich bin ein Fachmann und schieße nie daneben."

Sigismund Paine Best

Bogislaw von Bonin, Sigismund Paine Best (Mai 1945), Wichard von Alvensleben (um 1960).

Am Abend wurde die dramatische Odyssee, die in Dachau begonnen hatte und über den Brenner in die Südtiroler Dolomiten und schließlich bis nach Neapel und Capri führen sollte, vom Lager Reichenau aus mit Bussen und Lastwagen fortgesetzt. Ziel war das Alpenhotel im Pustertal in Südtirol.

Der Gefangenentransport wurde von SS-Obersturmführer (≙ Oberleutnant) Edgar Stiller geleitet und von rund fünfzig SS-Männern bewacht. Rund dreißig von ihnen waren SS-Wachleute aus Dachau, die übrigen gehörten zu einem SD-Kommando unter SS-Untersturmführer (≙ Leutnant) Bader.[1]

Samstag, 28. April 1945

Am Morgen des 28. April traf der Konvoi bei dem hundertdreißig Kilometer von Innsbruck entfernten Niederdorf (ital.: Villabassa) im Pustertal ein und hielt etwa einen Kilometer vor dem Ortseingang.

Neun Kilometer von hier lag am Pragser Wildsee in 1496 Meter Höhe das normalerweise in dieser Jahreszeit noch geschlossene große Luxushotel. Zur Überraschung Stillers waren aber in der Nacht zum 26. April die drei Wehrmachtsgeneräle Hans Schlemmer, Hans Jordan und Alfred Bülowius in das Hotel eingezogen und belegten es seitdem mit ihren Stäben.

Die Gefangenen verbrachten die Zeit wartend bei ihren Bussen, niemand konnte sagen, wie es weitergeht. Schließlich brachen sie zu Fuß nach Niederdorf auf, ohne von den Bewachern aufgehalten zu werden. Die Südtiroler Bevölkerung brachte ihnen dort Sympathie und Hilfe entgegen.

Stiller telefonierte mit Ingenieur Anton Ducia, der von der Handelskammer Innsbruck nach Bozen abkommandiert worden war, um als Quartiermeister des Obersten Kommissars die militärischen und zivilen Quartierwünsche in Südtirol zu koordinieren.

Ducia setzte sich telefonisch mit dem Bürgermeister von Niederdorf in Verbindung und vereinbarte notdürftige Unterkünfte für die Häftlinge. Diese wurden daraufhin teils in Gasthöfen und im Pfarrhof, teils auf rasch aufgeschüttetem Stroh im Gemeindeamt einquartiert.

In der Nacht brach einer der Gefangenen, der britische Oberstleutnant "Jack" Churchill, heimlich nach Süden auf, um Kontakt mit den alliierten Truppen in Italien aufzunehmen. Dies gelang ihm auch nach mehreren Tagen Fußmarsch, hatte aber zu diesem Zeitpunkt keine Auswirkungen mehr auf die Ereignisse am Pragser Wildsee.

Sonntag, 29. April 1945

Seit Wochen hatte SS-Obergruppenführer Karl Wolff, der höchste Repräsentant der SS in Italien, über Allen Welsh Dulles, den amerikanischen OSS-Residenten in Bern, im Rahmen der legendären "Operation Sunrise" geheime Kapitulationsverhandlungen hinter dem Rücken Adolf Hitlers geführt. Am 29. April, neun Tage vor Kriegsende, unterzeichneten ein Bevollmächtigter Wolffs und ein Bevollmächtigter von Generaloberst Heinrich von Vietinghoff, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht in Italien, im alliierten Hauptquartier in Caserta bei Neapel die bedingungslose Kapitulation, die am 2. Mai mittags in Kraft trat.

Am Vormittag telefonierte einer der Sonderhäftlinge, Oberst Bogislaw von Bonin, heimlich mit General Hans Röttiger, dem Stabschef von Vietinghoff in Bozen, und bat diesen um Hilfe.

Wie am Vortag telefonisch mit Stiller vereinbart, traf Anton Ducia zusammen mit seinem Mitarbeiter, dem Geografen Dr. Herbert Thalhammer, vormittags in Niederdorf ein. Mit dem Platzkommandanten der Wehrmacht, Oberstleutnant von Rehm, und den SS-Offizieren Stiller und Bader fand eine Lagebesprechung statt.

Nach einer Aussprache mit Bogislaw von Bonin und dem britischen Geheimdienstagenten Sigismund Payne Best, der sehr gut Deutsch sprach und sich zu einem Sprecher der Häftlinge entwickelt hatte, fuhr Ducia zum Pragser Wildsee zu einem Gespräch mit General Schlemmer. Dieser erklärte sich bereit zur Räumung des Hotels, verlangte aber einen telefonischen oder schriftlichen Befehl von Generaloberst von Vietinghoff.

Nach einem Gottesdienst in der Niederdorfer Pfarrkirche am späten Vormittag fand um 14 Uhr im Hotel Bachmann eine Versammlung aller Häftlinge zusammen mit SS-Obersturmführer Edgar Stiller, Ducia und Thalhammer statt. Dort erklärte Stiller, die Kontrolle an ein kurz zuvor gegründetes Häftlingskomitee unter Leitung von Sigismund Payne Best und die durch von Bonin alarmierte Wehrmacht abgeben zu wollen.

Doch die Gefahr, die von SS-Untersturmführer Bader und seinem SD-Trupp ausging, war damit noch keinesfalls gebannt. Den Äußerungen einiger SS-Männer war unmissverständlich zu entnehmen, dass die Erschießung einiger oder gar aller Häftlinge drohte.

Nach der Versammlung im Hotel Bachmann fuhr Ducia nach Bozen zu einer Besprechung mit Generaloberst von Vietinghoff und dessen Stabschef General Röttiger, die bereits am Vormittag von Bonin informiert worden waren. Es wurde entschieden, die Generäle aus dem Hotel am Pragser Wildsee in das acht Kilometer östlich von Niederdorf gelegene Klammschlössl (heute Valcastello) zwischen Toblach und Sexten umzuquartieren. Außerdem sollte die Wehrmacht den Schutz der Häftlinge übernehmen.

General Röttiger telefonierte am Abend von Bozen aus mit Hauptmann Wichard von Alvensleben. Dieser befand sich siebzehn Kilometer östlich von Niederdorf im Hotel Drei Zinnen in Moos, einem Ortsteil von Sexten und bereitete dort die Verlegung des Hauptquartiers von Bozen in den Raum Sexten vor. Röttiger gab ihm den Auftrag, den Häftlingen zu Hilfe zu kommen.

Von Alvensleben traf kurz vor Mitternacht allein mit seinem Fahrer in Niederdorf ein, um die Lage unauffällig zu sondieren. Stiller informierte den scheinbar zufällig vorbeigekommenen Wehrmachtsoffizier über die Gefangenen und dass Bader diesen mitgeteilt habe, sie würden zum Pragser Wildsee gebracht und dort erschossen werden.

Montag, 30. April 1945

Am Vormittag kam von Alvensleben zum zweiten Mal nach Niederdorf und sprach diesmal mit Bader. Dieser sagte ihm, sein Auftrag sei erledigt, "wenn die Gefangenen gestorben seien."

Von Alvensleben erklärte Bader, dieser sei von seiner Funktion enthoben und habe sich ihm zur Verfügung zu stellen. Telefonisch forderte er bei seiner Kompanie in Sexten einen Stoßtrupp an.

Eine knappe Stunde später trafen fünfzehn mit Maschinenpistolen bewaffnete Unteroffiziere ein und umstellten das Gemeindeamt, wo die SS ihr Quartier bezogen hatte. Von Alvensleben besuchte die Häftlinge in ihren provisorischen Unterkünften und erklärte, dass sie jetzt nichts mehr zu befürchten hätten. Er bat Best, die ausländischen Häftlinge entsprechend zu unterrichten.

Zwei Stunden später traf eine hundertfünfzig Mann starke Wehrmachtskompanie aus dem drei Kilometer östlich von Niederdorf gelegenen Toblach ein, die von Alvensleben zusätzlich angefordert hatte, und umstellte den Marktplatz.

Nun telefonierte von Alvensleben mit General Röttiger in Bozen, um ihn über die Lage zu informieren. Da zufällig SS-Obergruppenführer Wolff bei Röttiger war, konnte er auch mit diesem sprechen und ihn bitten, die SS-Mannschaft nach Bozen schicken zu dürfen. Wolff, der bereits von den Gefangenen wusste, stimmte dem zu.

Kurz zuvor wäre es beinahe zu einem Schusswechsel gekommen, als Bader und Stiller aus dem Gemeindeamt stürmten und mit einem Fahrzeug durchbrechen wollten.

Dass der Abzug des SD-Trupps von SS-Untersturmführer Bader dann doch kampflos verlief, war laut von Alvensleben "das alleinige und eindeutige Verdienst des Karl Wolff." [2]

Inzwischen war das Hotel Pragser Wildsee auf Anweisung von Generaloberst Vietinghoff geräumt. Die drei Generäle waren mit ihren Stäben in das Klammschlössl zwischen Toblach und Sexten umgezogen.

Noch am späten Nachmittag wurden die Menschen, die nun endlich - viele von ihnen nach langen Jahren der Gefangenschaft - ihre Freiheit wieder zurückerlangt hatten, bei starkem Schneefall in das neun Kilometer entfernte Hotel Pragser Wildsee (ital.: Lago di Braies), ein Grandhotel am schönsten Bergsee der Südtiroler Dolomiten in 1496 Meter Höhe, gebracht.

Wehrmachtssoldaten sicherten mit fünf Maschinengewehren das Hotelareal. SS-Obersturmführer Stiller, der mit dreißig seiner Männer ebenfalls im Hotel unterkommen wollte, wurde abgewiesen und kehrte nach Niederdorf zurück.[3]

Am Abend des 30. Aprils wurde über Rundfunk gemeldet, dass Adolf Hitler tot war. Die näheren Umstände seines am Nachmittag in der Reichskanzlei verübten Selbstmords wurden erst später bekannt.

Dienstag, 1. Mai 1945

Die befreiten Häftlinge hatten inzwischen ihre Zimmer eingenommen und organisierten mit der hilfsbereiten Hotelchefin Emma Heiss-Hellensteiner das Notwendigste.

In der 1904 erbauten Privatkapelle des Hotels fanden mehrere Maiandachten statt.

Für den Schutz der Ex-Häftlinge waren achtzig Grenadiere aus Toblach verantwortlich. Sie waren Hauptmann Gebhard von Alvensleben unterstellt, einem Cousin von Wichard von Alvensleben, der hier zufällig gerade auf der Durchreise war und nun hier eingesetzt wurde.

Dieser Schutz richtete sich nicht zuletzt gegen italienische Partisanen, die nach der deutschen Kapitulation versuchten, Italien und speziell auch Südtirol unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die sieben italienischen Sonderhäftlinge waren nicht mit in das Hotel gekommen, sondern in Niederdorf geblieben, wo sie sich den Partisanen angeschlossen hatten. Die Partisanen hatten die Absicht, die Prominenten in ihr Hauptquartier im vierzig Kilometer südlich gelegenen Cortina abzutransportieren. Am 3. Mai schloss sich auch der Russe Wassilij Wassiljewitsch Kokorin den Partisanen an und starb später auf Grund von Erfrierungen, die er sich in den Bergen zugezogen hatte, an Wundbrand.

Eine weitere Gefahr drohte seitens der Geheimen Staatspolizei in Klagenfurt, die die wertvollen Häftlinge noch nicht aufgeben wollte. Von dort soll Hans Philipp, der Gestapo-Chef von Sillian, am 1. Mai den schriftlichen Befehl erhalten haben, die Häftlinge zu liquidieren bzw. sie über die Grenze ins Deutsche Reich zu bringen. Während Niederdorf im italienischen Südtirol liegt, befindet sich Sillian zwanzig Kilometer östlich davon jenseits der Grenze in Österreich (seit 1938 Teil des Großdeutschen Reichs). Philipp nahm sich laut Sterbebuch am 4. Mai mit Schlaftabletten das Leben, wobei es auch Gerüchte einer Ermordung wegen Befehlsverweigerung gab.

Mittwoch, 2. Mai 1945

Die Kapitulation der deutschen Truppen in Italien trat am 2. Mai offiziell in Kraft, sechs Tage vor der deutschen Gesamtkapitulation.

Im Rahmen der Kapitulationsverhandlungen hatte SS-Obergruppenführer Wolff den Oberbefehlhaber der alliierten Invasion in Italien, den britischen Feldmarschall Harold Alexander, bereits durch Funkspruch auf die SS-Geiseln aufmerksam gemacht, was aber den Betroffenen nicht bekannt war.

Jetzt fuhr Anton Ducia, der die Häftlinge seit dem 28. April als Tiroler Quartiermeister unterstützt hatte, zusammen mit dem britischen Oberstleutnant Harry "Wings" Day in den Süden und konnte mit den Alliierten in Italien Kontakt aufnehmen. Zwei Tage später erschienen amerikanische Soldaten am Pragser Wildsee.

Am 2. oder 3. Mai fiel Sigismund Payne Best eines der wichtigsten Dokumente der Georg-Elser-Forschung in die Hände: Der Schnellbrief, in dem Gestapo-Chef Heinrich Müller die heimliche Liquidierung des Bürgerbräuattentäters Georg Elser angeordnet hatte.[4]

Freitag, 4. Mai 1945

Zwei Tage nach der deutschen Teilkapitulation traf frühmorgens eine Vorhut amerikanischer Soldaten am Pragser Wildsee ein. Sie hatten von Cortina aus das Gebirge überquert, wurden geführt von den Leutnanten Melvin A. Ashe und Charles Anderson und kamen in Begleitung italienischer Partisanen. Wenig später folgte der Rest der S-Kompanie des 2. Bataillons des 339. Infanterieregiments der 85. Division der Fünften US-Armee unter dem Kommando von Captain John Atwell.

Ihre erste Maßnahme war die Entwaffnung der deutschen Soldaten, die in Kriegsgefangenenschaft gehen mussten. Außerdem wurden die italienischen Partisanen aufgefordert, das Hotelgebiet wieder zu verlassen.

Samstag, 5. Mai 1945

Im Schlepptau der US-Armee erschienen am 5. Mai zahlreiche Journalisten und Pressefotografen. Schon bald gingen die Schlagzeilen über die sensationellen Ereignisse in Südtirol um die Welt.

Für alle war es eine Befreiung und ich glaube, dass es niemand bewusst war, dass dies für viele die Schwelle zu einer neuen und mühselig langen Gefangenschaft sein sollte.

Sigismund Paine Best

An diesem Tag entstand das bis heute immer wieder kolportierte Märchen von der Befreiung der Sonder- und Sippenhäftlinge durch amerikanische Truppen. Tatsächlich hatten die Gefangenen aber bereits am 30. April ihre Freiheit wiedererlangt, als ihre SS-Bewacher unter dem Druck der Wehrmacht unter Hauptmann von Alvensleben aufgaben.

Ganz im Gegenteil: die Ankunft der Amerikaner mündete für einige der Ex-Häftlinge in eine erneute Gefangenschaft, diesmal bei den Alliierten.

Etliche Gefangene haben das Geschehen in Niederdorf in ihren Tagebüchern aufgezeichnet, in einem Gerichtsverfahren gegen Stiller im Jahre 1951 dazu ausgesagt oder in ihren Memoiren darüber geschrieben.[5] Zum 60. Jahrestag hat Hans-Günter Richardi das Schicksal der SS-Geiseln und die Ereignisse in Niederdorf gründlich aufgearbeitet.[6]

Montag, 7. Mai 1945

US-General Leonard T. Gerow erschien am Pragser Wildsee und eröffnete den überraschten Häftlingen, dass sie nach Neapel transportiert werden sollten. Jegliche Verbindung nach Norden sei unterbrochen, daher stehe nur der Weg nach Süden offen.

Dienstag, 8. Mai 1945
Donnerstag, 10. Mai 1945

Von Dachau bis Capri

Interaktive Landkarte von Dachau bis Capri.

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg auf Grund der deutschen Kapitulation endgültig zu Ende.

An diesem Dienstag sowie am darauffolgenden Donnerstag wurden die ehemaligen Sonder- und Sippenhäftlinge von den Amerikanern in zwei Gruppen vom Pragser Wildsee in das zweihundertfünfzig Kilometer entfernte Verona transportiert und von dort aus mit Militärmaschinen siebenhundert Kilometer weit nach Neapel geflogen, wo sie auf dem damaligen Militärflugplatz Capodichino landeten.

In Neapel wurden sie nach Nationalitäten getrennt. Die Deutschen, Österreicher, Tschechoslowaken, Ungarn und der Schwede Carl S. Edquist wurden auf die Insel Capri gebracht und die meisten von ihnen in einem heute nicht mehr existierenden Hotel Eden Paradiso in Anacapri einquartiert.

Die "Befreiung durch die Amerikaner" endete dort mit einer erneuten Internierung, wenn auch unter ähnlich angenehmen Verhältnissen wie am Pragser Wildsee.[7]

Die ehemaligen Häftlinge der übrigen zwölf Nationen kamen wieder in militärische Verwendung oder durften nach Hause reisen.

Sonntag, 13. Mai 1945

An diesem Tag wurden Deutsche, die durch ihre Rolle im Dritten Reich belastet erschienen, beispielsweise General Alexander von Falkenhausen, Generaloberst Franz Halder, Oberst Bogislaw von Bonin, Prinz Philipp von Hessen, Hjalmar Schacht, General Georg Thomas oder Fritz Thyssen, von Capri zurück nach Neapel gebracht und erneut, diesmal unter allierter Flagge, gefangen genommen, zum Teil mehrere Jahre lang. Hjalmar Schacht wurde sogar von den Alliierten in Nürnberg als Hauptkriegsverbrecher angeklagt, aber im Herbst 1946 freigesprochen.

Die anderen Deutschen – Männer, Frauen und Kinder – mussten weiter auf Capri ausharren, ohne zu wissen, warum und wie lange, und ohne Nachrichten von ihren Angehörigen zu Hause.

Mittwoch, 13. Juni 1945

Am Morgen wurden ein Teil der Deutschen mit dem Schnellboot nach Neapel gebracht. Der anschließende Flug führte aber nicht wie angenommen nach Frankfurt am Main, sondern nach Paris. Nach der Landung ging es unter barschem Ton der Amerikaner auf drei Lastkraftwagen und anschließend unter Handgreiflichkeiten französischer Passanten zu Fuß in ein Warenhaus, wo sie bis auf weiteres in einer Truppenunterkunft untergebracht wurden.[8]

Samstag, 16. Juni 1945

Nach drei Tagen ging es weiter nach Frankfurt am Main, wo die ehemaligen deutschen Sonder- und Sippenhäftlinge in verschiedenen Hotels interniert wurden.[8]

Dienstag, 26. Juni 1945

Jetzt erst – Pastor Martin Niemöller war inzwischen aus Protest drei Tage in Hungerstreik getreten –  organisierten die Amerikaner in Frankfurt Transporte nach Hamburg und München, mit denen beispielsweise Ilse Lotte von Hofacker und ihre beiden Kinder die endgültige Heimfahrt antreten konnten.[8]

Donnerstag, 26. Juli 1945

Andere Deutsche mussten noch länger warten. So wurden beispielsweise Hermann Pünder und Graf von Plettenberg-Lenhausen erst am 27. Juli 1945 vom amerikanischen Interrogation Centre in Wiesbaden aus mit einem Jeep in ihre Heimat in Westfalen gebracht.[8]

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Dokumente

Lager Reichenau

An das Lager Reichenau erinnert nur noch ein Gedenkstein an der Einfahrt zum Recyclinghof Rossau in der Rossaugasse 4a in Innsbruck. Er wurde 1972 am ehemaligen Gelände des Lagers aufgestellt. Seine Inschrift lautet: "Hier stand in den Jahren 1941–1945 das Gestapo-Auffanglager Reichenau, in dem Patrioten aus allen von Nationalsozialismus besetzten Ländern inhaftiert und gefoltert wurden. Viele von ihnen fanden hier den Tod."

Niederdorf

Niederdorf im Pustertal, im Hintergrund links die Haunoldgruppe (2966 m). Bild: suedtirol-tirol.com.

Hotel Bachmann

Im Hotel Bachmann in Niederdorf erklärte sich SS-Obersturmführer Edgar Stiller am 29. April 1945 bei einer Versammlung der Häftlinge bereit, das Kommando für den Transport niederzulegen und an die bereits alarmierte Wehrmacht abzugeben. Bild: Archiv Hermann Oberhofer (Prags).

Alvensleben 10. November 1945

Auszug aus einem Bericht von Wichard von Alvensleben vom 10. November 1945, der 2004 im Nachlass von Fabian von Schlabrendorff entdeckt wurde. Vollständiger Bericht.

Gemeindeamt, Alvensleven

Oben links: Im Gemeindeamt von Niederdorf verbrannte SS-Obersturmführer Edgar Stiller Geheimakten, die er aus Dachau mit sich geführt hat. Nur wenige Dokumente, darunter ein Schnellbrief vom 5. April 1945 aus Berlin, in dem u.a. die Hinrichtung Georg Elsers befohlen worden war, entgingen der Vernichtung. Bild: Archiv Hermann Oberhofer (Prags).

Oben rechts: Hauptmann Wichard von Alvensleben, links an seinem Schreibtisch im Hotel Drei Zinnen in Moos.

Von Alvensleben war Rechtsritter des Johanniterordens und ein tiefgläubiger Christ. Den 2. Weltkrieg machte er als Offizier vom ersten bis zum letzten Tag mit: In Polen, Frankreich, Russland, Afrika und zum Schluss in Italien. In Russland wurde er 1941 schwer verwundet und erhielt das Verwundetenabzeichen, das Infanterie-Sturmabzeichen und das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Seine Ehefrau Cora erschoss sich beim Eindringen der Russen am 29. Januar 1945 in Tankow. Das Schloss wurde geplündert und niedergebrannt, der Besitz enteignet, das Land fiel an Polen. Im Herbst 1945 wurde von Alvensleben aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen.

Allen Welsh Dulles (1893-1969) war während des Zweiten Weltkrieges für den nach Kriegseintritt der USA gegründeten US-Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS) in Bern stationiert. Von 1953 bis 1961 war er Direktor der CIA.

Während unseres Aufenthaltes bat General Lemnitzer Gaevernitz, nach Capri zu fahren. Dort war gerade eine Gruppe von etwa hundertfünfzig ehemaligen Häftlingen verschiedener deutscher Konzentrationslager eingetroffen, die von den Alliierten bis zur Klärung ihres künftigen Schicksals auf der Insel untergebracht worden waren. Sie hatten einer noch größeren Gruppe von Gefangenen verschiedener Nationalitäten angehört, die von der höchsten SS-Führung festgehalten worden war, wahrscheinlich in der absurden Hoffnung, sich durch ihre Freilassung in letzter Minute Straffreiheit zu erkaufen. Aus den verschiedensten Konzentrationslagern in Deutschland und Österreich waren sie zusammengeschleppt und über die Alpen nach Niederdorf bei Toblach (Dobbiaco) gebracht worden. Es handelte sich insgesamt um fast zweihundert Häftlinge, unter ihnen auch viele bekannte Nicht-Deutsche, die sich zum Teil seit Kriegsbeginn in den Händen der Nationalsozialisten befunden hatten. Auf Capri lernte Gaevernitz ihre Einzelschicksale kennen und erfuhr, wie knapp sie dem Tode entronnen waren.

Wolff und Röttiger hatten von diesem Gefangenentransport bereits vor der Kapitulation erfahren, da es einem Häftling, Oberst Bogislaw von Bonin, gelungen war, sich der SS-Bewachung lange genug zu entziehen, um zu einem Telefon zu gelangen und das Bozener Hauptquartier der deutschen Heeresgruppe anzurufen. Es war ihm geglückt, mit Röttiger, einem Bekannten aus früherer Zeit, in Verbindung zu treten. Daraufhin beauftragte Röttiger den Kommandanten seines Hauptquartiers, Hauptmann Wichard von Alvensleben, die Lage in Niederdorf zu erkunden. Aus eigener Initiative beorderte Alvensleben noch in der gleichen Nacht die Bewaffnung eines Eingreifkommandos der Wehrmacht, das aus 8 ausgesucht tapferen, kampferprobten Unteroffizieren bestand. Alvensleben selbst fuhr im Morgengrauen des 29. April nach Niederdorf und suchte dort den ersten SS-Offizier auf, der die SS-Begleitmannschaft des Gefangenentransports kommandierte. Auf Befragen nach dem Zweck seines Auftrags erklärte dieser schlicht: "Mein Auftrag ist erst dann erledigt, wenn die Gefangenen tot sind."

Auf Alvenslebens Befehl riegelte kurz darauf das Eingreifkommando der Wehrmacht den Marktplatz ab und trieb die im Dorf verstreuten 86 Mann der SS-Bewachungseinheit im Gemeindeamt zusammen. Zwei SS-Offiziere versuchten einen Ausbruch, der von dem Eingreifkommando der Wehrmacht verhindert wurde. Daraufhin drohte die SS wutentbrannt, sie werde jetzt ihrerseits von der Waffe Gebrauch machen. Alvensleben beorderte nunmehr eiligst eine etwa 100 Mann starke motorisierte Wehrmachtskompanie aus Toblach herbei, die glücklicherweise schnell eintraf und damit die Lage zugunsten der Wehrmacht entschied und so das Leben der bedrohten Häftlinge rettete.

Nach fernmündlichem Einverständnis mit General Wolff setzt Alvensleben nunmehr die SS in ihren eigenen Fahrzeugen Richtung Bozen in Marsch. Anschließend ordnete er die Übersiedlung der befreiten Häftlinge nach dem Hotel Pragser Wildsee an. Bei ihrer dortigen Betreuung half ihm sein Vetter Hauptmann Gebhard von Alvensleben, der ihre Unterbringung und Verpflegung hervorragend organisierte, bis sie wenige Tage später von alliierten Truppen übernommen und auf die Insel Capri gebracht wurden.

Allen Welsh Dulles / Gero von Schulze-Gaevernitz: Unternehmen "Sunrise". Die geheime Geschichte des Kriegsendes in Italien. Düsseldorf/Wien 1967, S. 294-296.

Hotel "Pragser Wildsee" im Jahr 2012. Anders als heute war das Hotel früher ausschließlich auf die Sommersaison ausgerichtet und Anfang Mai normalerweise noch geschlossen. Hier wurden die inzwischen befreiten Häftlinge vom 30. April bis zum 10. Mai 1945 zwar improvisiert, aber doch verhältnismäßig komfortabel untergebracht.

Zimmerkarten der befreiten Häftlinge

Zimmerkarten ehemaliger Häftlinge mit Unterschrift und Zimmernummer im Hotel "Pragser Wildsee". Sie werden heute noch dort aufbewahrt.  –  Von oben nach unten und links nach rechts: Gräfin Elisabeth Schenk von Stauffenberg, Hjalmar Schacht, Amélie Thyssen, Sigismund Payne Best, Bogislaw von Bonin, Kurt von Schuschnigg, Gabriel Piguet, Johann Neuhäusler, Karl Kunkel.

Es gibt eine Aufstellung, aus der hervorgeht, in welchen Zimmern im Hotel Pragser Wildsee die Männer, Frauen und Kinder einzeln oder zusammen untergebracht waren. Diese Liste ist im Staatsarchiv München in der Prozessakte Edgar Stiller (Az. DA 12 JS 123/53) archiviert.

Zimmerliste einblenden

In dieser Zimmerliste fehlt der britische Oberstleutnant "Jack" Churchill (Nr. 49), da dieser bereits am 28. April noch vor der Befreiung heimlich nach Süden aufgebrochen war, um Kontakt mit den alliierten Truppen in Italien aufzunehmen. Ebenso fehlen alle sieben Italiener, da diese in Niederdorf geblieben waren, wo sie sich den Partisanen angeschlossen hatten.

Blick auf den Pragser Wildsee mit dem Seekofel (2810 m) rechts im Hintergrund vom Zimmer Nr. 215 aus, in dem Sigismund Payne Best untergebracht war. Anders als auf diesem Foto vom Sommer 2012 lag Anfang Mai 1945 noch Schnee. Best beschreibt diesen Blick (S. 239-240):

"Als ich das erste Mal in mein Zimmer ging und aus dem Fenster sah, nahm mir die Schönheit des Ausblicks beinahe den Atem. Ich sah unter mir einen See aus reinem Smaragd, völlig umgeben von Nadelbäumen, die unterhalb von zackigen Berggipfeln wuchsen, die uns vor dem Rest der Welt abzuschotten schienen. Keine einzige Welle bewegte sich auf der Oberfläche des Wassers und die unbeschreibliche Stille der Berge, eine Stille, die man zu hören schien, erfüllte die reine kalte Luft. Ich ging auf den Balkon hinaus, und konnte mich trotz der Kälte lange nicht von der Anmut vor mir wegreißen – fünfeinhalb Jahre waren mir die Schönheiten der Welt vorenthalten gewesen, und für mich ist Landschaft das Einzige, das mich niemals ermüdet und auch, wenn vertraut, immer seinen unverminderten Reiz behält."

Vor der Weltpresse am 5. Mai 1945

Die befreiten Häftlinge stellen sich am 5. Mai 1945 vor dem Hotel "Pragser Wildsee" den Fotografen der Weltpresse. Martin Niemöller (mit Pfeife und der 4-jährigen Tochter der Schuschniggs auf dem Arm), rechts davon ihre Mutter Vera Schuschnigg (helle Jacke). Vergrößerte Ansicht.

Vor der Weltpresse am 5. Mai 1945

Die befreiten Häftlinge am 5. Mai 1945 vor dem Hotel "Pragser Wildsee" aus anderer Perspektive.

Oberst Bogislaw von Bonin am 5. Mai 1945 vor dem Hotel "Pragser Wildsee".

Franz Liedig (links) Oberst Bogislaw von Bonin (in der Mitte in Uniform) und Sigismund Payne Best (ganz rechts) am 5. Mai 1945 vor dem Hotel "Pragser Wildsee". Der Österreicher zwischen Bonin und Best ist wahrscheinlich der Geograf Dr. Herbert Thalhammer, ein Mitarbeiter von Anton Ducia. Vergrößerte Ansicht.

V.l.n.r.: John McGrath (Irland), Pjotr Priwalow (Sowjetunion), Johann Neuhäusler (Deutschland), Bogislaw von Bonin (Deutschland), Sigismund Payne Best (Großbritannien), Alexandros Papagos (Griechenland), Franz Liedig (Deutschland) am 5. Mai 1945 vor dem Hotel "Pragser Wildsee". Vergrößerte Ansicht.

Links: Léon Blum steigt auf dem Militärflugplatz Capodichino bei Neapel aus dem Flugzeug. – Rechts: Schiffspassage nach Capri.

Hotel Eden Paradiso

In diesem Hotel auf Capri wurden diejenigen ehemaligen deutschen Sonder- und Sippenhäftlinge, die von den Amerikanern nicht als Gefangene interniert wurden, vor ihrer Heimreise untergebracht. Das Hotel "Eden Paradiso" in der Via Guiseppe Orlandi 98 in Anacapri gibt es heute nicht mehr. Die beiden Ansichtskarten entstanden Ende der 1950er Jahre.

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Liste der 141 in Niederdorf befreiten Sonder- und Sippenhäftlinge aus achtzehn Nationen[9]

Dänemark (6 Sonderhäftlinge)

1Hansen, Hans Frederik
Marineingenieur, SOE-Agent "Frederiksen"[10] [11]
2Larsen, Adolf Theodor
Landwirt, SOE-Agent "Andy"[11]
3Lunding, Hans
Rittmeister, Chef des dänischen Nachrichtendienstes, seit August 1943 in Haft
4Mikkelsen, Max Johannes
Kapitän der Handelsmarine, SOE-Agent[12] [11]
5Mogensen, Jørgen Lønborg Friis
ehemaliger Vizekonsul im Generalkonsulat Danzig, seit 1944 in Haft
6Pedersen, Knud E.
Kapitän der Handelsmarine, SOE-Agent[11]

Deutschland (28 Sonderhäftlinge)

7Bonin, Bogislaw von
Oberst, Generalstabsoffizier, der einen Führerbefehl verweigerte, seit Januar 1945 in Haft
8Cerrini, Fritz von
Baron, Privatsekretär von Friedrich Leopold Prinz von Preußen, seit Mai 1944 in Haft[13]
9Engelke, Friedrich
SS-Obersturmbannführer beim SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt (WVHA) in Paris, seit Oktober 1944 in Haft[14]
10Falkenhausen, Alexander von
Chef der Militärverwaltung im besetzten Belgien, Widerstandskämpfer, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
11Flügge, Wilhelm von
Mitglied eines Widerstandskreises in Istanbul, seit April 1944 in Haft
12Halder, Franz
Früherer Chef des Generalstabes des Heeres, seit Juli 1944 in Haft
13Halder, Gertrud
Ehefrau von Franz Halder, nach dem 20. Juli 1944 in Haft – bei Best (S. 259) nicht ganz zu Unrecht bei den Sippenhäftlingen aufgelistet
14Hamm, Anton
Kaplan aus Breining bei Aachen, als Divisionspfarrer wegen Wehrkraftzersetzung aus der Wehrmacht entlassen
15Heberlein, Erich
Botschaftsrat in Madrid, seit Juni 1944 in Haft
16Heberlein, Margot
Ehefrau von Erich Heberlein, seit Juni 1944 in Haft
17Hessen, Philipp Prinz von
Ehemann der im August 1944 im KZ Buchenwald nach einem amerikanischen Bombenangriff umgekommenen Mafalda von Savoyen, einer Tochter des Königs Viktor Emanuel III. von Italien, seit August 1943 in Haft
18Hoepner, Horst
Kaufmann, Bruder von Erich Hoepner, ebenfalls an der Verschwörung beteiligt, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
19Kunkel, Karl
Kaplan in Königsberg, wegen Kontakten zu Regimegegnern im Ausland verdächtigt, seit Juli 1944 in Haft
20Liedig, Franz
Marineoffizier, seit September 1944 in Haft
21Müller, Josef
Politiker, seit 1943 in Haft, siehe Literatur
22Neuhäusler, Johann
Domkapitular in München, seit Februar 1941 in Haft, siehe Literatur
23Niemöller, Martin
Theologe, seit 1937 in Haft (am längsten von allen in Niederdorf befreiten Häftlingen)
24Nowakowski, Heidel[15]
25Petersdorff, Horst von
Oberst, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
26Preußen, Friedrich Leopold Prinz von
Gutsbesitzer, Sohn von Friedrich Leopold von Preußen und Neffe vom letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., seit Mai 1944 in Haft[13]
27Pünder, Hermann
Politiker, nach dem 20. Juli 1944 in Haft, siehe Literatur
28Schacht, Hjalmar
Früherer Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister, seit Juli 1944 in Haft
29Schlabrendorff, Fabian von
Offizier, nach dem 20. Juli 1944 in Haft, siehe Literatur
30Thomas, Georg
General, seit Oktober 1944 in Haft
31Thyssen, Amélie
Ehefrau von Fritz Thyssen, seit Ende 1940 in Haft
32Thyssen, Fritz
Großindustrieller, seit Ende 1940 in Haft
33Visintainer, Wilhelm
(genannt "Kohlenklau") aus Wuppertal-Elberfeld, Koch und ehemaliger Zirkusclown, als Kalfaktor im KZ Dachau (sog. Hausel) beim Transport für Hilfsdienste dabei
34Wauer, Paul
aus Breslau, Friseur und Zeuge Jehovas, als Kalfaktor im KZ Dachau (sog. Hausel) beim Transport für Hilfsdienste dabei

Frankreich (6 Sonderhäftlinge)

35Blum, Jeanne
Dritte Ehefrau von Léon Blum, der sie 1943 im KZ Buchenwald geheiratet hat
36Blum, Léon
Früherer Ministerpräsident, seit April 1943 in Haft
37Bourbon-Parma, Franz Xaver von
Bruder der Kaiserin Zita, der sich dem französischen Widerstand angeschlossen hatte, seit Juli 1944 in Haft
38Joos, Joseph
Politiker (Zentrumspartei), gebürtiger Elsässer, seit 1938 ohne deutsche Staatsangehörigkeit und als französischer Gefangener geführt, seit August 1940 in Haft – bei Richardi (2005 S. 284) als Deutscher aufgelistet
39Piguet, Gabriel
Bischof von Clermont-Ferrand, seit Mai 1944 in Haft
40Wymeersch, Ray N. van
Flight Lieutenant (Hauptmann) der britischen Royal Air Force (No. 174 Squadron RAF), abgestürzt beim Angriff auf Dieppe, Überlebender des Great Escape, seit August 1942 in Haft[16]

Griechenland (7 Sonderhäftlinge)

41Bakopoulos, Constantin
Generalleutnant im Generalstab, seit Juli 1943 in Haft
42Dédés, Panajotis
Generalleutnant im Generalstab, seit Juli 1943 in Haft
43Dimitrion, Vassilis
Soldat, seit Juli 1943 in Haft
44Grivas, Nikolaos
Korporal, seit Juli 1943 in Haft
45Kosmas, Georges
Generalleutnant im Generalstab, seit Juli 193 in Haft
46Papagos, Alexandros
Oberbefehlshaber des griechischen Heeres, seit Juli 1943 in Haft
47Pitsikas, Joan
Generalleutnant im Generalstab, seit Juli 1943 in Haft

Großbritannien (9 Sonderhäftlinge)

48Best, Sigismund Payne
Agent des britischen Geheimdienstes (Organisation Z) in Den Haag, seit dem Venlo Zwischenfall in November 1939 in Haft, siehe Literatur
49Churchill, John Malcolm Thorpe Fleming "Jack"
Lieutenant Colonel (Oberstleutnant), angeblich entfernter Verwandter von Winston Churchill, in Jugoslawien in Gefangenschaft geraten, seit Juni 1944 in Haft
50Churchill, Peter
Captain (Hauptmann), Special Operations Executive (SOE), in Saint-Jorioz in Gefangenschaft geraten, seit Mai 1943 in Haft
51Day, Harry M. A. "Wings"
Wing Commander (Oberstleutnant der Royal Air Force), bei einem Aufklärungsflug bei Birkenfeld abgeschossen, Überlebender des Great Escape,[16] seit Oktober 1939 in Haft
52Dowse, Sydney H.
Flight Lieutenant (Hauptmann der Royal Air Force), bei einem Aufklärungsflug bei Brest abgeschossen, Überlebender des Great Escape,[16] seit August 1941 in Haft
53Falconer, Hugh Mallory
Squadron leader (Major der Royal Air Force), Special Operations Executive (SOE), in Tunis in Gefangenschaft geraten, seit Januar 1943 in Haft, siehe Literatur
54Greenewich, Wadim
Mitarbeiter des britischen Geheimdiensts (Passport Control Office) in Sofia (Bulgarien), seit 1940 in Haft
55James, Bertram Arthur "Jimmy"
Pilot Officer (Leutnant der Royal Air Force), in einem Wellington Bomber über den Niederlanden abgeschossen, Überlebender des Great Escape,[16] seit Juni 1940 in Haft, siehe Literatur
56Stevens, Richard Henry
Major beim britischen Geheimdienst (Passport Control Office) in Den Haag, seit dem Venlo Zwischenfall in November 1939 in Haft

Irland
(5 Sonderhäftlinge)[17]

57Cushing, Thomas J.
Staff Sergeant (Feldwebel), seit 1940 in Haft
58McGrath, John
Lieutenant Colonel (Oberstleutnant), seit Juni 1940 in Haft
59O'Brien, Patrick
Private (einfacher Soldat), seit 1940 in Haft
60Spence, John
Gunner (einfacher Soldat), seit 1940 in Haft
61Walsh, Andrew
Corporal (Gefreiter), seit 1940 in Haft

Italien
(7 Sonderhäftlinge)[18]

62Amechi
Civil Servant (dt: Beamter), Ordonanz[18]
63Apollonio, Eugenio
Vice-Capo della Polizia (stellvertretender Polizeichef) unter Mussolini in der Repubblica Sociale Italiana (RSI) in Salò, seit Februar 1944 in Haft[18]
64Badoglio, Mario
Sohn von Pietro Badoglio, seit Sommer 1943 in Haft[18]
65Burtoli
Civil Servant (dt: Beamter), Ordonanz[18]
66Ferrero, Davide
Colonello (Oberst)
67Garibaldi, Sante
Generale (General), Enkel von Giuseppe Garibaldi, seit Juni 1943 in Haft
68Tamburini, Tullio
Capo della Polizia (Polizeichef) unter Mussolini in der Repubblica Sociale Italiana (RSI) in Salò, seit Februar 1944 in Haft[18]

Jugoslawien (3 Sonderhäftlinge)

69Dragic, Hinko
Oberstleutnant
70Popovic, Novak D.
Generalpostmeister
71Tomalevsky, Dimitrije
Journalist

Lettland (1 Sonderhäftling)

72Celmiņš, Gustavs
Politiker, seit März 1944 in Haft

Niederlande (1 Sonderhäftling)

73Dijk, Jannes Johannes Cornelis van
Früherer Verteidigungsminister, seit April 1943 in Haft

Norwegen (1 Sonderhäftling)

74Daehli, Arne Simenson
Kapitän zur See der norwegischen Seestreitkräfte, Chefinspektor des norwegischen Walfangs, wegen Spionage zum Tode verurteilt, seit 1941 in Haft

Österreich (5 Sonderhäftlinge)

75Praxmarer, Konrad
Schriftsteller aus Wels, Schriften in der Deutschen Nationalbibliothek
76Schmitz, Richard
Bürgermeister von Wien, seit April 1938 in Haft
77Schuschnigg, Kurt von
ehemaliger Bundeskanzler von Österreich, seit Mai 1938 in Haft, siehe Literatur
78Schuschnigg, Maria Dolores Elisabeth von ("Sissy")
Am 23.3.1941 geborene Tochter von Vera und Kurt von Schuschnigg, wurde wie ihre Mutter Vera offiziell nicht als Gefangene geführt
79Schuschnigg, Vera von
Ehefrau von Kurt von Schuschnigg, war seit Dezember 1941 zusammen mit der gemeinsamen Tochter freiwillig bei ihrem Mann in KZ-Haft und wurde daher offiziell nicht als Gefangene geführt

Polen (3 Sonderhäftlinge)

80Izycki, Jan
Als Pilot der britischen Royal Air Force in Gefangenschaft geraten
81Jensen, Stanislaw
Als Pilot der britischen Royal Air Force in Gefangenschaft geraten
82Zamoyski, Graf Aleksander
Major, Gutsbesitzer

Schweden (1 Sonderhäftling)

83Edquist, Carl S.
Direktor

Schweiz (1 Sonderhäftling)

84Mottet, Armand
Werkstattleiter[19]

Sowjetunion (6 Sonderhäftlinge)

85Bessonow, Iwan Georgijewitsch
NKWD-General, seit Juli 1941 in Haft
86Brodnikow, Wiktor
Oberstleutnant
87Ceredilin, Fjodor
Soldat
88Kokorin, Wassilij Wassiljewitsch
Leutnant der sowjetischen Luftwaffe, Neffe von Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow, seit April 1942 in Haft
89Priwalow, Pjotr
Generalmajor, seit Dezember 1942 in Haft
90Rutschenko, Nikolaj
Oberleutnant, der hinter den deutschen Linien abgesprungen und festgenommen worden war

Tschechoslowakei (4 Sonderhäftlinge)

91Burda, Josef
Kaufmann
92Karvaš, Imrich
Slowakischer Wirtschaftswissenschaftler, seit September 1944 in Haft
93Rozsévač-Rys, Josef
Journalist, seit Ende 1942 in Haft
94Stanek, Jan
Major im Generalstab

Ungarn (10 Sonderhäftlinge)

95Ginzery, Aleksander von
Oberst der Artillerie
96Hatz, Josef
Major
97Hatz, Samuel
Schulleiter in Ruhe, Vater von Josef Hatz
98Hlatky, Andreas von
Staatssekretär im Ministerpräsidium
99Horthy, Miklós von (jr.)
Politiker, Sohn von Miklós Horthy, seit Oktober 1944 in Haft
100Igmándy-Hegyessy, Géza von
Generalleutnant a. D., Mitglied des Oberhauses
101Kállay, Nikolas von
Ministerpräsident, seit November 1944 in Haft
102Király, Julius
Oberst der Gendarmerie, Sektionschef im Innenministerium
103Ónody, Desiderius von
Staatsbeamter, Sekretär von Horthy jr.
104Schell, Péter Baron
Innenminister, seit Oktober 1944 in Haft

Deutschland
(37 Sippenhäftlinge)[20]

105Gisevius, Annelise
Lehrerin, Schwester von Hans-Bernd Gisevius, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
106Goerdeler, Anneliese
Ehefrau von Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
107Goerdeler, Benigna
Tochter von Anneliese und Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
108Goerdeler, Gustav
Chefarzt, Bruder von Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
109Goerdeler, Irma
Ehefrau von Ulrich Goerdeler und Schwiegertochter von Anneliese und Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
110Goerdeler, Jutta
Cousine von Benigna Goerdeler, einer Tochter von Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
111Goerdeler, Marianne
Tochter von Anneliese und Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
112Goerdeler, Ulrich
Rechtsanwalt, Sohn von Anneliese und Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
113Gudzent Käte
Ehefrau von Leutnant Georg Gudzent, Mitglied beim Nationalkomitee Freies Deutschland, Gründungsmitglied des Bundes Deutscher Offiziere
114Hammerstein-Equord, Hildur Freiin von
Schwester von Kunrat von Hammerstein-Equord und Ludwig von Hammerstein-Equord, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
115Hammerstein-Equord, Maria Freifrau von
Mutter von Kunrat von Hammerstein-Equord und Ludwig von Hammerstein-Equord, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
116Hassell, Fey von
Korrekterweise: Pirzio Biroli, Fey, geb. von Hassell, Tochter von Ulrich von Hassell, nach dem 20. Juli 1944 in Haft, siehe Literatur[21]
117Hofacker, Anna-Luise von
Tochter von Ilse Lotte und Cäsar von Hofacker, nach dem 20. Juli 1944 in Haft, auf ihren Tagebüchern basiert das Buch ihrer Tochter Valerie Riedesel Freifrau zu Eisenbach, siehe Literatur
118Hofacker, Eberhard von
Sohn von Ilse Lotte und Cäsar von Hofacker, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
119Hofacker, Ilse Lotte von
Ehefrau von Cäsar von Hofacker, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
120Kaiser, Elisabeth
Tochter von Therese und Jakob Kaiser, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
121Kaiser, Therese
Ehefrau von Jakob Kaiser, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
122Kuhn, Arthur
Vater von Joachim Kuhn, vermutlich seit Juli 1944 in Haft
123Lindemann, Lini
Ehefrau von Fritz Lindemann, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
124Mohr, Josef
Bruder von Therese Kaiser, der Ehefrau von Jakob Kaiser, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
125Mohr, Käthe
Ehefrau von Josef Mohr, einem Bruder von Therese Kaiser, der Ehefrau von Jakob Kaiser, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
126Plettenberg-Lenhausen, Gisela Gräfin von
Schwester von Elisabeth Vermehren, der Ehefrau von Erich Vermehren, seit April 1944 in Haft (erste Sippenhäftlinge)
127Plettenberg-Lenhausen, Walther Graf von
Vater von Elisabeth Vermehren, der Ehefrau von Erich Vermehren, seit April 1944 in Haft (erste Sippenhäftlinge)
128Schröder, Hans-Dietrich
Sohn von Ingeborg und Johannes Schröder, seit August 1944 in Haft
129Schröder, Harring
Sohn von Ingeborg und Johannes Schröder, seit August 1944 in Haft
130Schröder, Ingeborg
Ehefrau des evangelischen Pfarrers Johannes Schröder, einem Mitglied des Nationalkomitee Freies Deutschland, zusammen mit ihren Kindern im Alter von 4, 7 und 10 Jahren seit August 1944 in Haft
131Schröder, Sybille-Maria
Tochter von Ingeborg und Johannes Schröder, seit August 1944 in Haft
132Stauffenberg, Alexander Schenk Graf von
Bruder von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, seit Juli 1944 in Haft[22]
133Stauffenberg, Alexandra Schenk Gräfin von
Tochter von Markwart Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
134Stauffenberg, Elisabeth Schenk Gräfin von
Ehefrau von Klemens Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, seit August 1944 in Haft[22]
135Stauffenberg, Klemens Schenk Graf von
Sohn von Markwart Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
136Stauffenberg, Maria Schenk Gräfin von
Ehefrau von Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, einem Bruder von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, seit Juli 1944 in Haft[22]
137Stauffenberg, Marie Agnes "Ines" Schenk Gräfin von
Tochter von Markwart Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
138Stauffenberg, Marie-Gabriele Schenk Gräfin von
Tochter von Elisabeth Schenk Gräfin von Stauffenberg und Klemens Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
139Stauffenberg, Markwart Schenk Graf von
Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
140Stauffenberg, Otto Philipp Schenk Graf von
Sohn von Elisabeth Schenk Gräfin von Stauffenberg und Klemens Schenk Graf von Stauffenberg, einem Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft[22]
141Vermehren, Isa
Schwester von Erich Vermehren, seit April 1944 in Haft (erste Sippenhäftlinge), siehe Literatur

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Literatur

  • Best, Sigismund Payne: The Venlo Incident. London 1950.
  • Brill, Heinz: Bogislaw von Bonin im Spannungsfeld zwischen Wiederbewaffnung – Westintegration – Wiedervereinigung. Band 1: Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Bundeswehr, 1952–1955. Baden-Baden 1987.
  • Brill, Heinz: Bogislaw von Bonin im Spannungsfeld zwischen Wiederbewaffnung – Westintegration – Wiedervereinigung. Band 2: Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Bundeswehr. Dokumente und Materialien. Baden-Baden 1989.
  • Dulles, Allen Welsh / Schulze-Gaevernitz, Gero von: Unternehmen "Sunrise". Die geheime Geschichte des Kriegsendes in Italien. Düsseldorf/Wien 1967.
  • Falconer, Hugh Mallory: The Gestapo's Most Improbable Hostage. Barnslay 2018.
  • Hassell, Fey von: Hostage of the Third Reich. The Story of My Imprisonment and Rescue from the SS. Edited by David Forbes-Watt. New York 1989. – dt.: Niemals sich beugen. Erinnerungen einer Sondergefangenen der SS. München 1990.
  • James, Bertram Arthur "Jimmy": Moonless Night: The Second World War Escape. London 1983. dt.: Pechschwarze Nacht: Leben für die Flucht. Berlin 2008
  • Koop, Volker: In Hitlers Hand. Sonder- und Ehrenhäftlinge der SS. Köln/Weimar/Wien 2010.
  • Müller, Josef: Bis zur letzten Konsequenz. Ein Leben für Frieden und Freiheit. München 1975.
  • O'Reilly, Terence: Hitler's Irishmen. Cork (Irland) 2008.
  • Neuhäusler, Johann: Amboß und Hammer. Erlebnisse im Kirchenkampf des Dritten Reiches. München 1967.
  • Pünder, Hermann: Von Preussen bis Europa. Lebenserinnerungen. Stuttgart 1968.
  • Richardi, Hans-Günter: SS-Geiseln in der Alpenfestung. Die Verschleppung prominenter KZ-Häftlinge von Deutschland nach Südtirol. Bozen 2005.
  • Richardi, Hans-Günter: SS-Geiseln am Pragser Wildsee. Der Leidensweg prominenter KZ-Häftlinge aus 17 Ländern Europas nach Südtirol. Prags 2006.
  • Riedesel, Valerie Freifrau zu Eisenbach: Geisterkinder. Fünf Geschwister in Himmlers Sippenhaft. Berlin 2018.
  • Schlabrendorff, Fabian von: Offiziere gegen Hitler. Zürich 1946.
  • Schuschnigg, Kurt von: Ein Requiem in Rot-Weiß-Rot. Aufzeichnungen des Häftlings Dr. Auster. Zürich 1946.
  • Sitzman, Anton: Die Geiselbefreiung von Niederdorf/Prags 1945. In: Der Schlern. Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 69. Jahrgang, Mai 1995, Heft 5, S. 259-278.
  • Vermehren, Isa: Reise durch den letzten Akt. Ravensbrück, Buchenwald, Dachau: eine Frau berichtet. Hamburg 1946.
  • Wall, Tom: Dachau to the Dolomites: The Untold Story of the Irishmen, Himmler's Special Prisoners and the End of WWII. Newbridge (Irland) 2019.
  • Wirth, Felix: "Arrêté par les autorités allemandes": Inhaftierte Schweizer im Gefängnis Loos-lès-Lille und die Frage nach diplomatischen Handlungsspielräumen, 1940–1944. SZG/RSH/RSS 70/1 (2020), S. 23-40, online auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte.

Dokumente

  • Alvensleben, Wichard von: Betrifft Übernahme der Dachauer KZ.Insassen in Niederdorf Südtirol im April 1945. Nörten-Hardenberg 1945. Faksimile.
  • Alvensleben, Wichard von: Zeugenvernehmungsprotokoll vom 19. Dezember 1951. Faksimile.
  • Alvensleben, Wichard von: Bericht über die Befreiung prominenter KZ-Häftlinge am 29.4.1945 in Niederdorf/Südtirol unter entscheidender Mitwirkung des ehemaligen SS-Generals Karl Wolff vom 20. Oktober 1968. Faksimile.
  • Bonin, Bogislaw von: Zeugenvernehmungsprotokoll vom 21. September 1951. Faksimile.
  • Engelke, Friedrich: Zeugenvernehmungsprotokoll. Faksimile.
  • Neuhäusler, Johann: Auszug aus dem Tagebuch (Geführt im KZ-Dachau für die Jahre 1943-1945). München 1951. Faksimile.
  • Stiller, Edgar: Beschuldigtenvernehmungsprotokoll und Haftbeschwerde (18. August 1951). Faksimile.
  • Stiller, Edgar: Beschuldigtenvernehmungsprotokoll mit Außerkraftsetzung des Haftbefehls (14. September 1951). Faksimile.
  • Verzeichnis der 136 "Nazi-Geiseln", die am 30. April 1945 in "Pragser Wildsee" von der "Südtiroler Widerstandsbewegung" befreit wurden. Faksimile.
  • Verzeichnis von 137 Sippen- und Sonderhäftlingen mit Namen und Adressen. Faksimile.
  • Verzeichnis von 137 Sippen- und Sonderhäftlingen mit Namen, Adressen und Unterschriften. Faksimile.
  • Zimmerliste der Sippen- und Sonderhäftlingen im Hotel Pragser Wildsee. Faksimile.
  • Report on the Events at the Pragser Wildsee at the Beginning of May 1945 – Reportage sur les événements du Pragser Wildsee au commencement du mois de mai 1945 – Bericht über die Ereignisse am Pragser Wildsee Anfang Mai 1945. Herausgegeben von der Landesstelle für Südtirol, Innsbruck 1946. Reprint.

Presseberichte

Wikipedia

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Film

  • Wir Geiseln der SS. Zweiteiliges Doku-Drama der Gebrüder Beetz Filmproduktion, 2015. Drehbuch: Christian Frey. Regie: Christian Frey, Carsten Gutschmidt. Musik: Nils Kacirek. Schauspieler: Henriette Schmidt (Fey von Hassell), Tim Bergmann (Oberst Bogislaw von Bonin), Gerhard Wittmann (SS-Obersturmführer Edgar Stiller), Uwe Bohm (SS-Untersturmführer Bader), Isabelle Barth (Ingeborg Schröder), Philipp Franck (Hans-Dietrich Schröder), Anastasia C. Zander (Sybille-Maria Schröder), Sina Reiß (Isa Vermehren), Martin Thaler (Kurt von Schuschnigg), Torsten Muenchow (General Sante Garibaldi), Tomas Sinclair Spencer (Wing Commander Harry Day), Marc Benjamin (Pilot Officer "Jimmy" James).

    1. Teil: Fahrt ins Ungewisse

    2. Teil: Auf Messers Schneide

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Fußnoten

1    Nach Angaben von Best (S. 228) und Müller (S. 269) waren es 30 Mann unter Stiller und 20 Mann unter Bader. Dies stimmt mit den 51 Mann laut Falconer (S. 140) überein. Nach anderen Angaben sollen es 60, 80 oder 86 Mann gewesen sein (Richardi 2005 S. 201, 214 u. 302). Siehe auch: SS: Schutzstaffel der NSDAP, SD: Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS, Tabelle der SS-Dienstgrade.
2Alvensleben, Wichard von: Bericht über die Befreiung prominenter KZ-Häftlinge am 29.4.1945 in Niederdorf/Südtirol unter entscheidender Mitwirkung des ehemaligen SS-Generals Karl Wolff vom 20. Oktober 1968.. Faksimile.
3SS-Obersturmführer Edgar Stiller und seine Leute müssen sich noch mindestens bis zum 2. oder 3. Mai in Niederdorf aufgehalten haben, da er laut Sigismund Payne Best an einem dieser beiden Tage dort Dokumente verbrannte. Er ist aufgebrochen, bevor die Amerikaner am 4. Mai eintrafen. Laut Best (S. 245) ist er mangels Benzin zu Fuß abmarschiert und war am 3. Mai bereits weg. Er schlug sich nach Österreich durch, wo er sich von seinen Kameraden trennte und in Salzburg in amerikanische Gefangenschaft geriet. In Landsberg musste er eine fünfjährige Gefängnisstrafe verbüßen. Mitte August 1951 saß er in München erneut in Untersuchungshaft, diesmal wegen Verdacht auf Beihilfe zum Mord an Georg Elser, wurde aber am 14. September 1951 wieder auf freien Fuß gesetzt.

SS-Untersturmführer Bader hingegen war mit seinem SD-Trupp bereits am 30. April abgezogen, wie Pastor Martin Niemöller später berichtete (Richardi 2005 S. 217, 218 u. 230). Über Baders weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Angeblich sollen zumindest einige der SS-Männer in Südtirol von italienischen Partisanen erhängt worden sein (Best S. 245; James deutsche Ausgabe S. 187; Falconer S. 160). – Für die Behauptung, dass Bader den Vornamen Ernst gehabt habe und nach dem Krieg als Polizist tätig war (Riedesel S. 343; Abspann des Films Wir Geiseln der SS), gibt es keinerlei Beweise.

4Koblank, Peter: Die Entdeckung des Befehls zur Liquidierung Elsers, in: Online-Edition Mythos Elser 2006.
5Siehe Literatur:

Aufstellung von Augenzeugenberichten siehe Sitzmann (S. 265-275).

6 Richardi (2005) S. 158 ff. Siehe auch: Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee.

Koop hingegen behauptet, es sei schwierig, wegen einer Vielzahl einander widersprechender Darstellungen die tatsächlichen Vorgänge bei der Befreiung der Häftlinge nachzuzeichnen (S.11), obwohl Richardi unter Hinzuziehung eines immensen Quellenmaterials bereits 2005 eine völlig konsistente Darstellung geliefert hat.

Ein "möglichst objektives Bild" ergibt sich laut Koop aus den Tagebuchaufzeichnungen der beiden Geistlichen Karl Kunkel und Johann Neuhäusler (Koop S. 220). Leider erfahren wir von Koop nicht, was Kunkel über die Befreiung durch die Wehrmacht am 30. April 1945 aufgezeichnet hat. Neuhäusler berichtet nur: "Vormittags neue Packung, mittags wieder Pfarrer, Schuschnigg ist da. Bücher heraussuchen lassen für Bibliothek. Um etwa ½ 6 Uhr Abfahrt nach Hotel Prags/am Wildsee, 1400 m gelegen. Ich bekomme Zimmer 230. Für Abendessen steht nur ein P.Topf (Suppe) zur Verfügung. Besitzerin von Prags ist Frau Heiß." (Koop S. 226; Neuhäusler (Tagebuch) S. 10).

Koop gibt weiterhin die komplette deutsche Version eines Berichts der Südtiroler Widerstandsbewegung wieder (nach Pünder S. 177-179). Dieser Bericht, der laut Pünder (S. 179) aus der Feder von Eduard Reut-Nicolussi stammt, ist jedoch weitestgehend frei erfunden.

7Aus der der Perspektive von Ilse Lotte von Hofacker und deren Kindern Eberhald und Anna-Luise gibt es hierzu einen authentischen Bericht ihrer Enkelin Valerie Riedesel Freifrau zu Eisenbach (S. 284-290).
8Riedesel S. 296-307. – Pünder S. 193-194.
9Gemäß Auflistung von Best (S. 256-260), alphabetisch sortiert, Namen korrigiert und mit zusätzlichen Informationen versehen, Personen ergänzt, insbesondere nach Richardi (2005). Im Jahr 2013 im Rahmen einer allgemeinen Überarbeitung des Artikels soweit möglich mit Links zu Wikipedia und mit dem Beginn der Haftzeit versehen.

141 Häftlinge:

  • Best (S. 256-260) kommt auf nur 137 Personen, weil bei ihm vier Personen fehlen: Der Deutsche Friedrich Engelke (Nr. 9, siehe auch Fußnote 14) sowie die drei Italiener Eugenio Apollonio (Nr. 63), Mario Badoglio (Nr. 64) und Tullio Tamburini (Nr. 68), siehe auch Fußnote 18.
  • Müller (S. 364-372) kommt auf nur 136 Personen, weil bei ihm auch noch "Jack" Churchill (Nr. 49) fehlt, der sich bereits am 28. April heimlich nach Süden abgesetzt hatte, um Kontakt mit den alliierten Truppen in Italien aufzunehmen. Laut einer Erklärung Müllers an Brill (1989 S. 27) basiert seine Liste auf dem Verzeichnis der 136 "Nazi-Geiseln" der "Südtiroler Widerstandsbewegung".
  • In der Liste der 137 Ehrenhäftlinge, die in der KZ Gedenkstätte Dachau unter der Signatur 272 archiviert ist, fehlen vier Personen: "Jack" Churchill (Nr. 49) und die drei Italiener Eugenio Apollonio (Nr. 63), Mario Badoglio (Nr. 64) und Tullio Tamburini (Nr. 68).
  • Richardi (2005 S. 284-289) kommt auf nur 139 Personen, weil er die Italiener Amechi (Nr. 62) und Burtoli (Nr. 65) weglässt, siehe auch Fußnote 18.

Achtzehn Nationen:

  • Laut Best (S. 256-260) waren es nur siebzehn Nationen, weil er die fünf Iren als "British" aufgelistet hat.
  • Laut Richardi (2005 S. 284-289) waren es ebenfalls siebzehn Nationen (nach seinen Worten "in den heutigen Landesgrenzen").
    • Es fehlt die Schweiz, weil Armand Mottet (Nr. 84) bei ihm als Franzose geführt wird, obwohl dieser im Verzeichnis der 136 "Nazi-Geiseln" der "Südtiroler Widerstandsbewegung" und in der Liste der 137 Ehrenhäftlinge der KZ Gedenkstätte Dachau richtigerweise als Schweizer gelistet ist.
    • Es fehlt Irland, weil Richardi zwar die Herkunft von immerhin vier der fünf Iren ermittelt hat (S. 24 u. 132), sie aber unter Großbritannien auflistet.
    • Er teilt die vier Gefangenen aus der damaligen Tschechoslowakei auf Slowakei und Tschechische Republik auf. Mit dem gleichen Recht müssten dann aber auch die neun Gefangenen aus Jugoslawien und der Sowjetunion entsprechend den heutigen Staatsgrenzen aufgeteilt werden.
  • Stattdessen werden hier die Staaten von 1938 vor dem Anschluss von Österreich an das Deutsche Reich zu Grunde gelegt, die mit Ausnahme des von der Sowjetunion im Jahre 1940 annektierten Lettland identisch sind mit den Staaten, die es ab 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab.
10Niels-Birger Danielsen: Modstand 1942-1943. Samabejdets Fald. Kopenhagen 2018, S. 108.
11Nigel West: The A to Z of British Intelligence. Lanham 2009, S. 132.
12Jørgen Kieler: Nordens lænkehunde: Den første Holger Danske gruppe. Kopenhagen 2017, S. 189.
13Franz Joseph Oskar Ernst Patrick Friedrich Leopold von Preußen (1895-1959).
Auskunft von Hans-Günter Richardi am 26.3.2013 per E-Mail an den Autor: "Friedrich Leopold Prinz von Preußen kam wegen seiner Homosexualität in Haft; er wurde als '175er' geführt. Das gleiche galt für seinen Sekretär Fritz von Cerrini, der mit ihm in Haft genommen wurde und der bei ihm blieb."
Homosexualität war nach Paragraf 175 Reichsstrafgesetzbuch (RStGB) strafbar: "Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen läßt, wird mit Gefängnis bestraft. Bei einem Beteiligten, der zu Zeit der Tat noch nicht einundzwanzig Jahre alt war, kann das Gericht in besonders leichten Fällen von Strafe absehen." (Fassung von 1935) Dieser Paragraf galt nach dem Krieg in immer wieder umformulierter Weise weiter, im StGB der DDR ab 1968 als § 151. In der DDR wurde er 1988 gestrichen. Nach der Wende war er laut Einigungsvertrag in den neuen Bundesländern nicht mehr anzuwenden und wurde im StGB der Bundesrepublik Deutschland 1994 gestrichen.
Laut Koop (S. 63) wurde der Prinz am 25.5.1944 in Bad Gastein verhaftet, weil er "Feindsender" gehört hat.
14Friedrich Engelke wird in der Liste der 137 Ehrenhäftlinge unter Nr. 94 als "Kaufmann" genannt und hat auch in der Unterschriftenliste unter der Nr. 94 als solcher unterschrieben. Er fehlt im Verzeichnis der 136 "Nazi-Geiseln" und in der Häftlingsliste von Best.

Engelke erklärte im Vernehmungsprotokoll vom 23. Juli 1952 im Rahmen der gerichtlichen Voruntersuchung gegen Edgar Stiller, er sei bis August 1944 als "Beamter des Reichswirtschaftsministeriums" tätig gewesen und auf Grund einer Denunziation verhaftet worden.

Es wurde bereits vermutet, dass er identisch war mit einem gleichnamigen SS-Obersturmbannführer, der seit 1942 ein Einkaufsbüro des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt (WVHA) in Paris leitete und dort in Schwarzmarktgeschäfte verwickelt war (Wall S. 223-228). Diese Vermutung wurde am 30. August 2022 von einem Verwandten von Engelkes Ehefrau Margot geb. Schmauch in einem Mail an den Autor bestätigt. Die Verhaftung Engelkes im Oktober 1944 sei aufgrund des Verdachts einer Unterschlagung vom 250.000 RM erfolgt.

Der am 8. September 1900 geborene Engelke war nach dem Krieg in Hannover als Wollgroßhändler tätig und brachte es zu einem erheblichen Vemögen. Am 13. Juli 1951 wurde Engelke von einem französischen Militärtribunal wegen Plünderung und Diebstahl in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde jedoch nicht ausgeliefert, weil Dokumente verloren gegangen waren (UKNA FO 371/104142/1661). Er starb am 27. März 1981. Seine Ehe blieb kinderlos. Seine siebzehn Jahre jüngere Ehefrau Margot verstarb 2001 und vermachte ihr Vermögen der Stadt Hannover mit der Auflage, eine Stiftung zu gründen. Auf der Website der Margot-Engelke-Stiftung erfährt man, dass das Ehepaar sozial stark engagiert war und den Marktbrunnen vor der Neustädter Hof- und Stadtkirche sowie eine Kirchturmuhr gestiftet hat.

15Best erwähnt Heidel Nowakowski (S. 196): "Sie war ein blondes untersetztes Mädchen Anfang zwanzig, die abgesehen von ihrer Größe als Model für eine jugendliche Germania hätte auftreten können. Nach ihren eigenen Angaben hatte sie für einige Nachrichtendienste der Alliierten gearbeitet und war in Ravensbrück inhaftiert gewesen, wo sie gefoltert worden war, indem man ihr in Zeitlupengeschwindigkeit zwei Zähne zog. Später war sie im Bordell in KZ Sachsenhausen untergebracht, da ein SS-Offizier, der 'nett' zu ihr war, sie aus Ravensburg befreit hatte und in Sachsenhausen das Bordell der einzige Ort war, der für eine Frau geeignet war – ich wiederhole, sie hatte da nur eine Unterkunft, auch wenn sie sich viel von den Redensarten und Manieren ihrer Gastgeberinnen angeeignet zu haben schien. Sie war fest davon überzeugt, sehr schön und von allen Männern begehrt zu sein. Als gutmütiges Mädchen hielt sie es für ihre Pflicht, allen Freude zu machen, und ihre Bereitschaft war so groß, dass Zurückhaltung ihr gegenüber ebenso notwendig wie schwierig war. Ihr einziger Erfolg war meines Wissens unser kleiner Russe. Wassili wurde heftig verliebt in sie und versank in einem Abgrund von selbstmörderischer Depression. Während ihr die anderen Männer unserer Gruppe zumindest mit einer indifferenten Wertschätzung begegneten, war sie bei all unseren Frauen von Herzen unbeliebt, und nur die gutherzige Frau Heberlein gab sich Mühe, sich mit ihr anzufreunden und sie vor Schwierigkeiten zu schützen." Sie hatte Best zufolge in Sachsenhausen die Zellennummer 9 (S.177) und am Pragser Wildsee Ray N. van Wymeersch (Nr. 40) als neuesten Freund (S. 247).

James schreibt über sie (S. 176): "Eine weitere schillernde Persönlichkeit war ein Mädchen namens Heidi, die das 'Heute Nacht oder Nie'-Auftreten einer Nachtklubtänzerin hatte. Einer ihrer Liebhaber war Wassili Molotow gewesen, der ihr ohne nennenswerten Erfolg wie ein Hund hinterhergelaufen war. Sie jedoch hatte ihren Köder bereits anderweitig ausgelegt gehabt."

Laut Falconer war sie eine "mollige blonde Prostituierte aus Düsseldorf" (S. 106) und mit Ray N. van Wymeersch (Nr. 40, laut Falconer ein belgischer Pilot) liiert (S. 138) Die beiden seien vom Hotel Pragser Wildsee aufgebrochen, bevor der Transport durch die Amerikaner nach Neapel erfolgte (S. 167).

Isa Vermehren beschreibt sie (Taschenbuchausgabe 1998 S. 202 f) so: "Als zweiter Engländer befand sich der Offizier Falkoner in der Zelle, dazu ein junger Belgier, der sehr innig liiert zu sein schien mit einer in jeder Beziehung undefinierbaren und gleich unsympathischen jungen Dame, von der keiner wusste, wie sie eigentlich hieß, welcher Nationalität sie eigentlich angehörte, welche Sprache sie eigentlich richtig konnte – kurzum, sie galt als Spionin, wobei es fraglich blieb, ob sie nur für die Gestapo gearbeitet hatte oder gescheit genug gewesen war, wenigstens nach beiden Seiten gleichzeitig dieses edle Gewerbe zu betreiben. Der junge belgische Galan war nicht angenehmer als seine peinliche Freundin."

16The Great Escape nennen die Briten den Massenausbruch von kriegsgefangenen Luftwaffenangehörigen am 24. März 1944 aus dem Stalag Luft III bei Sagan etwa 160 km südöstlich von Berlin (heute Żagań in Polen), bei dem 76 Gefangenen die Flucht durch einen Tunnel gelang, aber alle bis auf drei wieder gefasst wurden. Auf Befehl Hitlers (sogenannter "Sagan-Befehl") wurden fünfzig von ihnen "auf der Flucht" erschossen: 21 Briten, 6 Kanadier, 6 Polen, 5 Australier, 3 Südafrikaner, 2 Neuseeländer, 2 Norweger und jeweils ein Belgier, Tschechoslowake, Franzose, Grieche und Lette. 1963 verfilmt als The Great Escape (dt.: Gesprengte Ketten) mit Steve McQueen, Charles Bronson u.a. bekannten Schauspielern. Liste der Ausbrecher.
17Irland war im Zweiten Weltkrieg neutral. Es gab aber Iren, die als Freiwillige in der britischen Armee kämpften. Zu diesen gehörten auch die fünf irischen Sonderhäftlinge.

Cushing, O´Brien und Walsh gerieten 1940 bei Calais in Kriegsgefangenschaft. Sie wurden von der deutschen Abwehr für Sabotageeinsätze in Großbritannien ausgebildet. Da man herausfand, dass sich Walsh nach seinem unmittelbar bevorstehenden Fallschirmabsprung in Schottland sofort den britischen Behörden stellen wollte, wurden die drei im September 1942 festgenommen und kamen im Februar 1943 nach Sachsenhausen (O'Reilly S. 108-112).

Spence, ebenfalls in Irland geboren und freiwillig in der britischen Armee, geriet vermutlich wie die anderen Iren im Jahre 1940 in Kriegsgefangenschaft. Er soll ab 1941 einige Zeit unter dem Namen 'Brennan' für einen deutschen Propagandasender in der Irland-Redaktion gearbeitet haben und galt bei den anderen Gefangenen als Kollaborateur (Wall S. 33, 42-43 u. 190-192). Im Hotel Pragser Wildsee war er nicht zusammen mit den meisten anderen Engländern und Iren im zweiten Stock untergebracht, sondern hatte ein Zimmer im dritten Stock.

McGrath nahm am Ersten Weltkrieg zuletzt im Rang eines Hauptmanns teil. In seinem Zivilleben wurde er Manager verschiedener Filmtheater und schließlich des Theatre Royal in Dublin. Als Reserveoffizier geriet er 1940 in Nordfrankreich in deutsche Gefangenschaft. Im Lager Friesack, einem speziellen Kriegsgefangenenlager für Iren, wurde er als Senior British Officer beim Versuch ertappt, geheime Informationen über das Lager und über Landsleute, die sich von der Abwehr als Agenten ausbilden ließen, an die irische Gesandtschaft in Rom weiterzuleiten. Deshalb kam er im November 1942 nach Sachsenhausen (O'Reilly S. 111). Er gab sich in der Gefangenschaft als Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) aus, obwohl er im Zweiten Weltkrieg lediglich zum Major (eine Stufe darunter) befördert worden war (Wall S. 199-202).

18Wie Richardi nachgewiesen hat, gehörten die auf allen überlieferten Häftlingslisten fehlenden drei Italiener Eugenio Apollonio (Nr. 63), Mario Badoglio (Nr. 64) und Tullio Tamburini (Nr. 68) ebenfalls zu den Gefangenen (2005 S. 243 u. 299). Allerdings fehlen bei Richardi die zwei Italiener Amechi (Nr. 62) und Burtoli (Nr. 65), die er "nirgends ermitteln" konnte und die sich nach seiner Auffassung nicht im Geiseltranport befanden (2005 S. 299 u. 308). Daher kommt Richardi auf insgesamt fünf statt sieben Italiener.

Best (S. 258) nennt die zwei Italiener Amechi (Nr. 62) und Burtoli (Nr. 65), allerdings fehlen Apollonio (Nr. 63), Badoglio (Nr. 64) und Tamburini (Nr. 68), auch wenn Best (S. 217) im Zusammenhang mit den Italienern "zwei ziemlich mysteriöse Männer, von denen einer angeblich Polizeichef in einer bedeutenden Stadt gewesen war," erwähnt und Apollonio und Tamburini gemeint haben wird. Daher kommt Best auf vier statt sieben Italiener.

Amechi und Burtoli stehen auch als Nr. 56 und 57 in der Liste der 137 Ehrenhäftlinge, die in der KZ Gedenkstätte Dachau unter der Signatur 272 archiviert ist. Ebenso im Verzeichnis der 136 "Nazi-Geiseln" der "Südtiroler Widerstandsbewegung".

James berichtet über seinen KZ-Aufenthalt in Sachsenhausen (James deutsche Ausgabe S 110): "Zwei famose italienische Soldaten, die beim italienischen Marine-, Militär- und Luftwaffenattaché Ordonanzen gewesen waren, sorgten für uns. Den Attaché hatte man nach der italienischen Kapitulation aus dem Lager entfernt. Bartoli, ein ehemaliger Pastakoch aus Rom, vollbrachte täglich wahre Wunder mit den deutschen Rationen und den limitierten Rot-Kreuz-Paketen. Dabei half ihm Amici, ein Cousin des Schauspielers Don Amici."

Der richtige Name des Schauspielers war Don Ameche, was die Identität von Amici (James) und Amechi (Best) überdeutlich macht. Auch die Identität von Bartoli (James) und Burtoli (Best) steht wohl außer Zweifel.

James nennt die beiden Italiener erneut bei der Ankunft in Niederdorf. Dort haben sich Bartoli und Amici zusammen mit Ferraro (richtig: Ferrero) und Garibaldi heimlich mit den Partisanen getroffen (S. 179). Möglicherweise sind die beiden damals (im Gegensatz zu Ferrero und Garibaldi) schon gleich bei der Ankunft in Niederdorf bei den Partisanen untergetaucht.

Auch Falconer erwähnt in seinen 2018 posthum erschienenen Memoiren für den 8. April 1945 im Zusammenhang mit dem Abtransport nach Neapel einen "bemerkenswert schönen jungen italienischen Soldaten namens Amici" und bezeichnet ihn als jüngeren Bruder des "amerikanischen Filmstars Don Ameche" (S. 169).

Es kann daher keinen Zweifel daran geben, dass Amechi und Burtoli in Niederdorf dabei waren, auch wenn, worauf Richardi zu Recht hinweist (2005 S. 308), in den überlieferten Häftlingslisten normalerweise die Vornamen genannt werden, nicht aber bei Amechi und Burtoli. Auch James und Falconer nennen bei diesen Italienern nur deren Nachnamen.

19Armand Mottet wurde am 9. September 1885 in Orvin (Schweiz) geboren. Ab 1927 war er als Werkstattleiter bei der Société franco-belge de matériel de chemins de fer (Französisch-Belgische Gesellschaft für Eisenbahnausrüstung) in Raismes (Frankreich) angestellt. Er wurde am 2. Dezember 1943 in seinem Haus in Raismes verhaftet und in das Kriegswehrmachtsgefängnis Loos gebracht. Ihm wurde der Besitz einer Radio-Sendestation vorgeworfen, die aber bei einer Hausdurchsuchung nicht gefunden wurde. Er wurde wegen Spionage, Verbreitung gaullistischer Flugblätter und Zugehörigkeit zur Widerstandsorganisation Libération angeklagt und zum Tode verurteilt. Im Februar 1944 wurde er nach Berlin verlegt und schließlich im KZ Flossenbürg inhaftiert. Nach diplomatischer Intervention der Schweiz wurde seine Strafe in fünfzehn Jahre Zwangsarbeit umgewandelt. Mottet, der zur Zeit der deutschen Besatzung als Gewerkschafts- und Sozialistenführer sowie als Leutnant einer gaullistischen Widerstandsgruppe gewirkt hatte, erhielt nach dem Krieg von Frankreich als Dank die französische Staatsbürgerschaft und den Orden der französischen Ehrenlegion. Ausserdem anerkannten die französischen Behörden seine vollständige Invalidität als Folge der Lageraufenthalte und sprachen ihm verschiedene Einkünfte zu. In den 1950er Jahren wurde er Bürgermeister der französischen Gemeinde Messon. Er starb im Dezember 1983. Weitere Details:
"Arrêté par les autorités allemande": Inhaftierte Schweizer... auf sgg-ssh.ch
Le combattant de "l'armée des ombres" auf journaldujura.ch
20Von ursprünglich 45 Sippenhäftlingen fehlten laut Richardi (2005 S. 288-289) in Niederdorf folgende acht Personen, von denen alle außer Anna Freifrau von Lerchenfeld den Krieg überlebten:
1Goerdeler, Reinhard
Sohn von Anneliese und Carl Goerdeler, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
2Hammerstein, Franz Freiherr von
Bruder von Kunrat von Hammerstein-Equord und Ludwig von Hammerstein-Equord, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
3Jehle, Peter A.
Sohn eines Fliegers, der in die Schweiz geflohen war und dort um Asyl nachgesucht hat
4Kuhn, Hildegard Maria
Ehefrau von Arthur Kuhn und Mutter von Joachim Kuhn, blieb aus gesundheitlichen Gründen in Dachau zurück, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
5Lerchenfeld, Anna Freifrau von
Schwiegermutter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, starb am 6. Februar 1945 im Strafvollzugslager der SS und Polizei in Danzig-Matzkau an Typhus, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
6Schatz, Dietrich
Vetter von Hans-Bernd Gisevius, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
7Stauffenberg, Klemens Schenk Graf von
Vetter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, wurde aus gesundheitlichen Gründen aus dem Transport herausgenommen, seit August 1944 in Haft
8Stauffenberg, Markwart jr. Schenk Graf von
Sohn von Elisabeth Schenk Gräfin von Stauffenberg und Klemens Schenk Graf von Stauffenberg, nach dem 20. Juli 1944 in Haft
21Fey von Hassell weicht bei ihrer Beschreibung der Ereignisse in Niederdorf erheblich von den tatsächlichen Geschehnissen ab: General von Vietinghoff habe sich bei der Ankunft der Geiseln zufällig in Niederdorf aufgehalten, Oberst Bogislaw von Bonin habe ihm ins Ohr geflüstert, dass dringende Hilfe nötig sei. Die SS sei kurz darauf im Hotel Bachmann von einem Wehrmachtsmajor namens Werner Alvensleben, einem Bekannten ihrer Familie, innerhalb weniger Minuten entwaffnet worden. Siehe Fey von Hassell (1989) S. 202-203.
22In der Familie der hingerichteten Brüder Berthold und Claus Schenk Graf von Stauffenberg ging die Sippenhaftung weit über die direkten Familienangehörigen hinaus. Im folgenden Stammbaum sind markiert:
- Grau: Am 20. Juli 1944 bereits verstorben
- Schwarz: Kein Sippenhäftling
- Grün: Sippenhäftling, in Niederdorf befreit
- Blau: Sippenhäftling, andernorts befreit
- Blau: Sippenhäftling, hat Krieg nicht überlebt
Klemens (1826-1886) ∞ Leopoldine Gräfin Oberndorff (1831-1919)
  1. Gabriele Eleonore (1857-1946)
  2. Berthold (1859-1944) ∞ Maria Theresia Freiin Groß von Trockau (1860-1943)
    1. Klemens (1885-1949)Elisabeth Freiin von und zu Guttenberg (1891-1946)
      1. Marie Gabriele (* 1914)
      2. Karl Berthold (1918-1941)
      3. Markwart (* 1921)
      4. Otto Philipp (* 1926)
    2. Leopoldine Johanna (1887-1975) ∞ Philipp Rudolf Graf von Ingelheim (1883-1933)
    3. Markwart (1889-1975) ∞ Olga Maria Böhl de Liagre (1899-1973)
      1. Delia Marie Gabriele (* 1919)
      2. Marie Agnes (Ines) (1920-1954)
      3. Alexandra (* 1922)
      4. Alfred (* 1923)
      5. Klemens (1929-1987)
    4. Irma Anna (1998-1932) ∞ Otto Freiherr Groß von Trockau (1890-1957)
  3. Alfred (1860-1936)Caroline Gräfin Üxküll-Gyllenband (1875-1956)
    1. Berthold (1905-1944)Maria Classen (1900-1977)
      1. Alfred (1937-1987)
      2. Elisabeth (* 1939)
    2. Alexander (1905-1964)Melitta Schiller (1903-1945)
    3. Claus (1907-1944)Nina Freiin von Lerchenfeld (1913-2006) und deren Mutter
      Anna Freifrau von Lerchenfeld (1879-1945) ∞ Gustav (1871-1944)
      1. Berthold (* 1934)
      2. Heimeran (* 1936)
      3. Franz (* 1938)
      4. Valerie (1940-1966)
      5. Konstanze (* 1945)
  4. Friedrich (1862-1882)
  5. Philipp (1864-1945) ∞ Marie Ottilie Schönhofen (1875-1959)
    1. Maria (1905-1940)
  6. Maria (1867-1875)
Claus' Mutter Caroline kam nach kurzer Haft bereits im Herbst 1944 wieder frei. – Seine Schwiegermutter Anna Freifrau von Lerchenfeld starb am 6. Februar 1945 in Haft an Typhus. – Seine Schwägerin Melitta wurde im September 1944 wieder freigelassen, weil sie als Testfliegerin kriegswichtige Aufgaben zu erfüllen hatte; sie kam am 8. April 1945 ums Leben, nachdem ihre unbewaffnete Maschine von einem US-Jagdflieger abgeschossen wurde.

Der Artikel wurde in den Jahren 2013, 2019 und 2023 gegenüber der Version von 2006 stark erweitert.

Dieser Artikel ist Teil der Online-Edition Mythos Elser.

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